Vögel im heimischen Garten: Wie locke ich sie an?
Im Sommer vom Vogelgezwitscher geweckt werden und im Winter durch das Fenster die Vögel beobachten – dafür müssen Sie Ihren Garten nur so gestalten, dass er auch den kleinen Sängern gefällt. Wir zeigen Ihnen, welche Pflanzen und anderen Maßnahmen die gefiederten Freunde anlocken.
Diese Vögel treiben sich in Ihrem Garten herum
Rotkehlchen, Blaumeise und Grünfink sind Ihnen gewiss ein Begriff, aber erkennen Sie die Vögel auch an ihrem Aussehen? Damit Sie wissen, welche Sänger sich so in Ihrem Garten tummeln, haben wir Ihnen eine Collage mit 20 häufige Vogelarten unserer heimischen Gärten erstellt. Die Grafik können Sie hier auch als PDF herunterladen.
So locken Sie Vögel in Ihren Garten
Vögel bereichern Ihren Garten nicht nur durch Ihr Gezwitscher, sie fressen auch Pflanzenschädlinge. Wollen Sie die kleinen Helfer also in Ihre Umgebung locken, sollten Sie für zwei Gegebenheiten sorgen:
Garten heimisch bepflanzen
Je heimischer die Blumen und Sträucher in Ihrem Garten sind und je naturnaher dieser gestaltet ist, desto mehr entspricht er dem natürlichen Lebensraum der Vögel. Vor allem Sträucher mit Beeren, Obst oder Wildblumensamen sind eine beliebte Nahrungsquelle für Vögel. Aber auch Blumen, Stauden und Gräser ziehen Insekten an, welchen wiederum Nahrung für die Vögel sind – und vor allem den Vogeljungen als eiweißreiche Nahrung dienen.
Nistplätze schaffen
Aufgrund der zunehmenden Besiedlung wird es für Vögel immer schwieriger, geeignete Nistplätze zu finden. Oft bieten die modernen Dächer keine Plätze mehr für den Nestbau und auch in den Städten sind dichte Hecken und hohe Bäume immer seltener.
Dornige Hecken für kleine Vögel
Dornige Hecken sind bei kleineren Vogelarten sehr gefragt, da die Stacheln ein Schutz gegen Feinde sind. Aber auch Kletterpflanzen an Mauern und Hauswänden sind ein beliebter Nistplatz bei einigen Arten wie beispielsweise der Amsel oder dem Zaunkönig.
Nistkästen aufhängen
In alten Bäumen mit Höhlen richten sich höhlenbrütende Vögel wie Sperlinge, Meisen oder Hausrotschwänze gern ihr Nest ein.
Wenn Sie Nistmöglichkeiten schaffen, haben vielleicht auch Sie bald Vogeljunge in Ihrem Garten.
Garten vogelfreundlich gestalten
Entsorgen Sie Laub oder Schnittgut von Sträuchern nicht sofort, sondern kehren Sie es zusammen – das erfreut beispielweise Rotkehlchen und Singdrosseln, die hier gerne nach Nahrung suchen. Einige Vogelarten nutzen den Haufen sogar als Brutplatz.
Badestellen und Vogeltränken
Auch an sonnigen Sandbadestellen, einem Teich oder Vogeltränken erfreuen sich die kleinen Sänger – dann haben die Piepmatze nicht nur eine Trinkmöglichkeit, sondern können auch ein ausgiebiges Bad nehmen.
Vogelhäuschen selber bauen
Nicht zu vergessen: Das Vogelhäuschen dient den Vögeln vor allem bei Frost und Schnee als willkommene Nahrungsquelle. Welchen Standort Sie wählen, was Sie beachten sollten und wie Sie es sogar selbst bauen können, erfahren Sie in unserem Artikel Vogelhäuschen als Winterhilfe.
Diese Pflanzen locken Vögel an
Aber welche Sträucher sind bei Vögeln besonders beliebt? Wir stellen Ihnen sieben Sträucher vor, die vielen heimischen Vögeln als Nahrungsquelle und Nistplatz dienen – und auch Ihnen einen Mehrwert bieten sowie einen ganzjährig bunten Garten verschaffen.
Weißdorn
Die dornige Hecke des Weißdorns bietet kleineren Vogelarten Schutz vor Fressfeinden und somit einen idealen Nistplatz. Im Mai ziehen die Blüten eine Vielzahl von Insekten an. Im August verwandeln sie sich anschließend in rote Beeren und dienen den Vögeln im Herbst und Winter als Nahrungsquelle.
Eberesche
Die Eberesche wird auch Vogelbeere genannt. Unter diesem Aspekt wundert es nicht, dass vor allem Amseln, Stare und Seidenschwänze die Beeren lieben – allerdings erst, wenn die Beeren den ersten Frost abbekommen haben. Denn erst dann wird die bittere „Parasorbinsäure“ in die „Sorbinsäure“ umgewandelt und die Früchte schmecken süß.
Roh können die Beeren zu Magenproblemen führen, sie sind aber nicht giftig, wie es oft angenommen wird. Die Eberesche ist sehr unempfindlich und kann auf fast jedem Boden gepflanzt werden – bis die weißen Blüten das erste Mal erscheinen, dauert es in etwa 5-6 Jahre.
Berberitze
Auch die Berberitze ist als immergrüner Strauch oder Hecke ein idealer Sichtschutz im Garten, der vor allem im Herbst mit einer leuchten roten Färbung überzeugt. Die dicht verzweigten Dornen bieten nistenden Vögel perfekten Schutz vor Fressfeinden. Frostunempfindlich bevorzugt die Berberitze einen trockenen, sonnigen Platz, wächst aber auch im Halbschatten.
Im Mai ziehen die gelben Blüten Insekten an, die roten Beeren dienen dann im Winter den Vögeln als Futter. Die Früchte und Samen enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe und sind auch für Menschen gut verträglich und beispielsweise als Marmelade beliebt.
Efeu
Die Kletterpflanze ist eine beliebte Brutstätte für Vögel wie Grünfinken, Haussperlinge oder Amseln. Die gelbgrünen Blüten dienen vielen Insekten als Nahrungsquelle im Herbst. Nach dem Verblühen verwandeln sich die Blüten in blauschwarze Beeren und stellen eine Winternahrung für Vögel dar.
Schwarzer Holunder
Die weißen Blüten des Holunders erfüllen im Juni und Juli mit ihrem Duft Ihren Garten. Sie sind außerdem eine Nahrungsquelle für Bienen und Insekten. Die sich anschließend bildenden blauen Beeren werden gerne von den Vögeln verzehrt. Für die gefiederten Freunde bieten alte Holundersträuche mit morschen Ästen und Höhlen außerdem gute Nistplätze für Höhenbrüter.
Liguster
Der reich verzweigte Liguster bietet Vögeln einen beliebten Brutplatz, da die grünen Blätter erst im Frühjahr vollständig von den Bäumen fallen und direkt nachwachsen. Im Juni und Juli erfreuen sich Insekten an den weißen Blüten, ab September bilden diese schwarzen Beeren und dienen den Vögeln als Nahrung im Winter. Für Menschen sind die Beeren giftig!
Pfaffenhütchen
Die weiß-gelb-grünlichen Blüten ziehen im Mai und Juni Insekten an, ab August verfärben sich die Blüten und geben bald die orangenen Früchte frei. Diese ziehen vor allem Drosseln, Elstern und Rotkehlchen an. Daher wird der Strauch auch oft Rotkehlchenbrot genannt.
Pfaffenhütchen bevorzugen einen sonnigen Platz, wachsen aber auch im Halbschatten – wenn sich die Blätter im Herbst auch hier nicht so intensiv gelborange bis lila-rot verfärben. Auch beim Boden ist die Pflanze recht anspruchslos.
7 Vogelsträucher im Überblick
Wir haben Ihnen unsere 7 vogelfreundlichen Pflanzen in einer Infografik zusammengefasst – so behalten Sie den Überblick und können selbst entscheiden, mit welchen Sträuchern Sie die Vögel auch in Ihren Garten locken wollen. Hier können Sie die Infografik als PDF herunterladen.
Wenn Sie nicht warten wollen, bis die Pflanzen gewachsen sind, finden Sie auf unserem Pinterestboard schon andere kreative Ideen, wie Sie die Vögel in Ihren Garten locken.
Titelbild: © iStock/stanley45; Vogelnest: © iStock/cybercrisi;
Bilder: © iStock/Georgina198; © iStock/Cebas; © iStock/Volga2012; © iStock/oceane2508; © iStock/loraks; © iStock/igorbondarenko; © iStock/knaufb;
4 Kommentare zu “Vögel im heimischen Garten: Wie locke ich sie an?”
Lieber Herr Heiden, vielen Dank für Ihren Kommentar. Sie kommen mit Klick auf das Bild am Ende auf eine PDF-Datei, die Sie sich dann auf Ihrem PC abspeichern können. Ist das Ihre Frage? Herzliche Grüße Ihre GartenHaus GmbH
Wie und wo kann ich das Grossformat mit all den Gartenvögeln erwerben ?? Beste Grüsse aus Rheinsberg von Helmuth Heiden
Lieber Herr Becker, das freut uns zu hören und wir wünschen Ihnen viel Glück beim Helfen/Unterstützen der Tiere! Herzliche Grüße Ihre GartenHaus GmbH
Für mich als Gartenneuling waren die Informationen gut, und ich hoffe, ich kann den Vögel und Nieren Tieren helfen. Mal sehen